finance-china-li-keqiang-index

Finance China - Li-Keqiang-Index, neue Normalität und Unternehmen

Mar 21, 2016

Finance China Li-Keqiang-Index – Industrieproduktion versus Dienstleistungssektor

Die strukturellen Rahmenbedingungen der chinesischen Volkswirtschaft waren im letzten Jahrzehnt stürmischen Veränderungen unterworfen. Der Li-Keqiang-Index, der nach dem chinesischen Premier Li Keqiang benannt worden ist, und als Wachstumsparamater insbesondere den Gütertransport, den Stromverbrauch und die Vergabe von Darlehen an private Haushalte miteinbezieht, könnte in naher Zukunft durch einen realistischeren Indikator ersetzt werden.

Im vergangenen Jahr beispielsweise hat der Binnenkonsum Chinas den Löwenanteil am BIP-Wachstum ausgemacht, so wurden Werte um die zwei Drittel in die Statistikbücher eingetragen. Zudem lässt sich kaum von der Hand weisen, dass der Binnenkonsum und Dienstleistungssektor das Baugewerbe und die Industrieproduktion als Taktgeber der chinesischen Ökonomie abgelöst haben.

Finance China – Neue Normalität oder Vorgaben aus Peking?

Hierbei lohnt sich jedoch ein genauerer Blick auf den Sachverhalt. Seitdem zweistellige Wachstumsraten selbst in China nicht mehr erreicht werden dürften, wird gerne die „neue Normalität“ propagiert. Diese neue Normalität von gegenwärtig sieben Prozent Wirtschaftswachstum orientiert sich in den Augen vieler institutioneller Anleger wohl einige Nuancen zu stark an den Vorgaben aus Peking, sprich am Konsens der Kommunistischen Zentralregierung.

Die chinesische Volkswirtschaft ist in der letzten Dekade unumstritten der wichtigste Motor des globalen ökonomischen Wachstums gewesen und hat durch den Crash im letzten Jahr nicht nur das Vertrauen der chinesischen Bürger in die Unbeirrbarkeit der chinesischen Regierung, sondern auch die Weltwirtschaft stark lädiert.

FX Finance China – Arbeitsmarkt, Binnennachfrage und Unternehmensgewinne

So ist es zwar richtig, dass in vollentwickelten Volkswirtschaften der Wachstumsmotor vor allem vom Binnenkonsum und weniger von Schwerindustrie angetrieben wird, doch sind auf der anderen Seite steigende Aktienkurse kein Garant für die Stabilität eines Landes.

Die chinesischen Unternehmensgewinne und mit ihnen die Aktienkurse werden steigen, solange die Binnennachfrage auf dem hohen Niveau verharrt, doch ein exogener Schock, verbunden mit steigender Arbeitslosigkeit, könnte das fragile Dreigespann aus Arbeitsmarkt, Binnennachfrage und Unternehmensgewinne zum Erliegen bringen.

Chinas Vize-Ministerpräsident Gaoli hatte am vergangenen Wochenende offen zugegeben, dass zwar beständige Fortschritte gemacht werden, China jedoch unter Druck steht. Dieser Druck dürfte vor allem mit Strukturreformen verbunden sein, welche das Land auf dem Weg zum High-Tech-Staat vollziehen muss.

Sollte aber China scheitern, so wird es Europa ebenfalls. Dies hat der Rückgang der deutschen Exporte, insbesondere in der Maschinenbau- und der Automobilbranche im letzten Jahr des China-Crashs eindrucksvoll präsentiert.

Forex Finance – Renminbi und Börse

Euro wird gegenwärtig gegen den chinesischen Renminbi oberhalb der 7,2000-Marke gehandelt.

Smartest Finance Makro FX Trading Blog – News vom langjährigen Termintrader

Bildnachweis: pixabay.com